dieBasis zur Verleihung des Goldenen Aluhuts

„Make facts great again“

So steht es als Motto auf der Website der Organisation des Goldenen Aluhuts. Weiter steht dort:
„Wir sind eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat über Verschwörungsideologien, Fake News und ideologischen Missbrauch aufzuklären, sowie medienpädagogische und politische Bildungsarbeit zu leisten.“

Uns freut, wieviele Gemeinsamkeiten dieBasis und die Organisation des Goldenen Aluhuts miteinander haben. Faktenbasierte Aufklärung und politische Bildung sowie Medienkompetenz und die Fähigkeit des Hinterfragens von Behauptungen in der Öffentlichkeit sind uns ebenso wichtig wie vor allem die stetige Bereitschaft eines demokratischen Dialogs.

Umso trauriger stimmt es uns, dass vor unserer Nominierung und Auszeichnung kein einziges Mal ein solcher Dialog mit uns stattgefunden hat. Ein Preis, der auf einem flachen Artikel des Volksverpetzers und sonst nichts beruht, hinterlässt leider doch einen besorgniserregenden Eindruck über den Zustand des demokratischen Verständnisses und der Faktenorientierung in diesem Land.

Was die Medienkompetenz angeht, sehen wir tatsächlich noch Steigerungsmöglichkeiten. So scheint es uns beispielsweise, als nähme man die Unterstellung des rechten und verschwörungsideologischen Gedankenguts einer Personengruppe einfach hin. Nach wie vor vermissen wir die inhaltlichen Begründungen für das Attribut rechts oder gar radikal, welches man leichtfertig vergibt.

In Sachen Faktenorientierung werden dann Aussagen von Einzelpersonen herausgegriffen, einseitig aus dem Kontext gerissen und haltlos auf die gesamte Personengruppe extrapoliert. Die unangenehmen Fakten, die ein bestehendes Narrativ ins Wanken geraten lassen würden, werden einfach nicht behandelt. Es findet also auch hier das übliche Cherry picking statt, um jene Verschwörungsmythen unserer Personengruppe von inzwischen über 31.000 Mitgliedern und über 700.000 Wählern anzuhängen.

In Anbetracht dieser Beobachtungen bieten wir den Organisatoren des Goldenen Aluhuts gerne an, ihnen zur Seite zu stehen, um in Sachen Medienkompetenz deutlich unter die Arme zu greifen.

„Ja aber sie hätten sich deutlicher distanzieren müssen.“ Auch das ist eines dieser extrinsischen Narrative und ein überholtes Modell. Unsere Satzung scheint wohl leider nicht zu reichen. Wir haben den Eindruck, dass diese ganze Distanziererei nur weiter zur gesellschaftlichen Spaltung beiträgt. Immer sollen wir uns voneinander trennen. Wir laden dazu ein, sich von der Distanzeritis zu heilen und damit wieder mehr Demokratie zu wagen.


Wir laden euch alle dazu ein, auf intrinsischem Wege sich selbst ein Bild von uns zu machen und die kursierenden Behauptungen zu hinterfragen, so wie ihr es ja auch bei Verschwörungstheorien tut. Vermutlich kann man feststellen, dass wir ein diverses und auch kontroverses Abbild der Gesellschaft sind und ein breites Meinungsspektrum ergeben, ganz so wie es in einer Gesellschaft ist. Wir sind vieles, aber vor allem sind wir Demokraten und daher offen für den Dialog auf Augenhöhe. Unser Anliegen ist daher die Aufhebung der Spaltung. Wir empfehlen es daher jeder Organisation, die sich um Aufklärung bemüht, mit dieser Maxime zu handeln. Auch da möchten wir euch sehr gerne unterstützen.


Somit laden wir unsere Mitmenschen außerdem dazu ein, sich endlich von spaltenden Narrativen wie rechts oder links, Coronaleugner oder Coronajünger, Schwurbler oder Faktenchecker zu emanzipieren. Demokratie geht nur miteinander und sobald wir uns von anderen Meinungen und damit Menschen distanzieren oder uns durch schwarz-weiß Denken aufteilen lassen, geht wieder ein Stück von ihr verloren.


Ganz im Sinne der politischen Bildung müssen wir wieder lernen, einander zuzuhören.
Liebend gerne treten wir mit den Organisatoren des Goldenen Aluhuts in den Dialog. Wir werden sehen, wieviele Gemeinsamkeiten wir haben. Aus diesen Gründen nehmen wir mit Freude ‚zu jeder Zeit, an jedem Ort‘ die Auszeichnung des Goldenen Aluhuts entgegen.